Häufige Fragen
Fragen zum Gesamtprojekt
Warum werden Glattalbahn, Hochwasserschutz und Velohauptverbindung in einem Projekt geplant?
Wann ist mit der Inbetriebnahme der Glattalbahn-Verlängerung zu rechnen?
Das ist von den politischen Prozessen für die Finanzierung sowie dem Bewilligungsverfahren abhängig. Der Baustart ist für 2026 geplant. Die Bauarbeiten dauern ca. fünf Jahre. Die Glattalbahn-Verlängerung wird also frühestens Ende 2030 in Betrieb genommen. Bei Verzögerungen im Finanzierungsprozess (z.B. aufgrund einer Volksabstimmung) oder beim Bewilligungsverfahren, verschieben sich die Termine entsprechend.
Wie viele Einsprachen gab es und führen diese zu Verzögerungen?
Das Projekt lag im Februar 2024 für 30 Tage öffentlich auf. Insgesamt wurden 73 Einsprachen beim Bundesamt für Verkehr eingereicht (BAV) und an die VBG Verkehrsbetriebe Glattal AG weitergeleitet. Diese Anzahl bewegt sich im erwarteten Rahmen. Die VBG wird die Einsprachen prüfen und strebt mit allen Einsprechenden eine einvernehmliche Lösung an. Wo keine Einigung erzielt werden kann, wird das BAV über die Einsprache entscheiden. Mit grösseren Verzögerungen rechnet die VBG nicht, da die Bearbeitung der Einsprachen im Terminplan berücksichtigt ist.
Fragen zum Teilprojekt Glattalbahn
Weshalb führt die Glattalbahn nicht zum Bahnhof Kloten?
Weshalb führt die Glattalbahn nicht zum Bahnhof Kloten? Eine Führung über den Bahnhof Kloten ist ein Umweg mit engen Kurven und tiefen Fahrgeschwindigkeiten. Lange Fahrwege mit tiefen Geschwindigkeiten machen ein Verkehrsmittel unattraktiv. Auch könnte die Glattalbahn auf weiten Teilen nicht unabhängig vom Strassenverkehr realisiert werden. Eine zusätzliche Umsteigemöglichkeit am Bahnhof Kloten bietet keinen nennenswerten Nutzen für das Verkehrssystem.
Sobald das Projekt «MehrSpur Zürich-Winterthur» in Betrieb geht, werden die S-Bahn-Linien grundsätzlich im Viertelstundentakt fahren. Zu diesem Zeitpunkt soll auch die Glattalbahn bis zum Bahnhof Bassersdorf verlängert sein. Es entstehen optimale Anschlussverbindungen an S-Bahn und Fernverkehr am Flughafen Zürich und an die S-Bahn in Bassersdorf. Gleichzeitig auch am Bahnhof Kloten und am Balsberg attraktive Anschlüsse zu garantieren, ist fast nicht möglich.
Wieso ist die Verlängerung der Glattalbahn nötig?
Der Anstieg von Bevölkerung und Beschäftigten findet zu 80 % in urbanen Gebieten wie der Flughafen-Region statt. Mit der Verlängerung der Glattalbahn erhält Kloten eine direkte und schnelle Anbindung an den Flughafen Zürich und eine umsteigefreie Anbindung ans Einzugsgebiet der bestehenden Glattalbahn. Damit schaffen wir zusätzliche Kapazitäten und leisten so einen nachhaltigen Beitrag zur Linderung der Verkehrsprobleme in der Flughafenregion.
Deshalb macht es Sinn, diese Vorhaben aufeinander abzustimmen und Synergien sowohl bei der Planung wie auch im Bauablauf zu nutzen. Als Gesamtprojekt umgesetzt ist das Vorhaben deutlich kostengünstiger als eine einzelne Planung und Ausführung. Für Kloten ist dieses Gesamtpaket eine einmalige Chance, die nicht mehr kommen wird. Sie bietet sich jetzt und nur jetzt.
Warum wird ein ebenerdiges Tram geplant?
Weshalb führt die Glattalbahn nicht über die Kreuzung «Zum Wilden Mann»?
Warum wird die Glattalbahn nicht nach Bassersdorf verlängert?
Wird es dank Glattalbahn und Veloweg weniger Verkehr geben?
Fragen zum Teilprojekt Hochwasserschutz und Altbach
Warum wird der Altbach verändert und in die Natur eingegriffen?
Mit den Massnahmen zum Hochwasserschutz entlang des Altbachs und des Bedenseebachs wird die Chance für eine umfangreiche, ökologische Aufwertungen genutzt. Obwohl der Altbach im heutigen Zustand grün wirkt, ist er wegen seiner geradlinigen monotonen Führung und den fest verbauten Ufern für Flora und Fauna kein besonders wertvoller Lebensraum. Dasselbe gilt für den Bedenseebach, der ab dem Stadtrand heute mehrheitlich unterirdisch verläuft. Mit dem Gesamtprojekt soll der Bedenseebach künftig grösstenteils freigelegt und zusammen mit dem Altbach ökologisch aufgewertet werden. Insgesamt entstehen auf rund 42’500 Quadratmeter Fläche entlang der beiden Bäche zusätzliche, naturnahe Lebensräume für zahlreiche verschiedene Tier- und Pflanzenarten. Für die Bevölkerung entstehen im Stadtzentrum entlang des Altbachufers neue Aufenthaltsorte am Wasser.
Warum ist der Hochwasserschutz nötig?
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit eines 100-jährlichen Hochwassers?
Statistisch gesehen tritt im Altbach ein Hochwasser mit einem Abfluss von 36 Kubikmeter pro Sekunde mit 1% Wahrscheinlichkeit pro Jahr ein – oder anders gesagt: einmal in 100 Jahren. Die Wahrscheinlichkeit für das Eintreten eines 100-jährlichen Hochwassers während der Lebensdauer eines 80-jährigen Menschen beträgt 55%. Das grosse Schadenspotenzial resp. Risiko in Kloten (inkl. Flughafen Zürich) rechtfertigt den Bau des geplanten Hochwasserentlastungsstollens auch für solche eher seltenen Hochwasserereignisse.
Wie wird die Aufenthaltsqualität für die Menschen am Altbach?
Heute präsentiert sich der Altbach als wenig zugänglich und erlebbar für die Menschen – zwar mit viel Grün, aber wenig ökologisch wertvollen Lebensräumen. Der Altbach ist mit dem harten Uferverbau und dem gleichmässigen Strömungsmuster weit weg von seinem natürlichen Zustand. Ein zentrales Element des Hochwasserschutzes ist daher die Aufwertung des Altbachs. Er soll als «grüne Lunge» erhalten und mit Augenmerk auf mehr Biodiversität neugestaltet werden. Die Menschen in Kloten profitieren dabei von neuen, attraktiven Aufenthaltsräumen am Altbachufer.
Gibt es mehr Platz für Insekten, Vögel und andere Tiere entlang des Altbachs?
Der Altbach ist im heutigen Zustand ein ökologisch stark verarmter Lebensraum. Aufgrund des unterirdischen Entlastungsstollens kann der Altbach stellenweise aufgeweitet und naturnaher gestaltet werden, damit neue Lebensräume für Heuschrecken, Schmetterlinge, Libellen und Zauneidechsen entstehen, die heute entlang des Altbachs nicht oder nur vereinzelt vorkommen. Der Bedenseebach wird zudem umgelegt und verläuft wieder mehrheitlich an der Oberfläche, damit sich Tiere und Pflanzen ansiedeln können. So entstehen auf rund 42’500 Quadratmeter Fläche entlang der beiden Bäche zusätzliche Lebensräume für Flora und Fauna.