Glattalbahn-Verlängerung
Leistungsfähige Verbindung aus und in Richtung Flughafen
Das Verkehrssystem in der Region Kloten stösst an seine Grenzen. Heute teilen sich der öffentliche Verkehr und der motorisierte Individualverkehr den Strassenraum durch Kloten – für den Velo- und Fussverkehr besteht nicht ausreichend Platz.
Grossprojekte in der Flughafenregion – wie beispielsweise das Wirtschaftscenter «The Circle» – schaffen mittel- und langfristig Arbeitsplätze und damit verbunden zusätzliche Pendlerströme. Mit der Glattalbahn-Verlängerung Kloten wird eine leistungsfähige Verbindung aus und in Richtung Flughafen ausgebaut.
In den ersten Jahren wird die Glattalbahn im 15-Minuten-Takt verkehren. Später kann der Takt entsprechend dem Passagierwachstum verdichtet werden.
Zwei Drittel der Gesamtstrecke der Glattalbahn-Verlängerung bepflanzt die VBG mit einen blühenden Magerwiesentrassee. Dieses bietet ein Ökosystem für unterschiedliche Arten, ist lärmmindernd und wirkt im Sommer in der heissen städtischen Umgebung kühlend. Das wirkt dem Hitzeinseleffekt entgegen.
Der Abschnitt verfügt über eine Kapazität von 880 Fahrgästen pro Stunde. Mit der Glattalbahn-Verlängerung wird der Flughafen mit Entwicklungsgebieten in Kloten verbunden.
Verkehrsströme und Bevölkerungswachstum bewältigen
Die Verlängerung der Glattalbahn vom Flughafen Zürich nach Kloten ist nötig, um das Bevölkerungswachstum und die weiter zunehmenden Verkehrsströme in diesem Ballungsraum zu bewältigen. Sie verbessert markant die Erschliessung des dicht besiedelten Klotener Stadtzentrums durch den öffentlichen Verkehr: Es entsteht eine leistungsfähige Verbindung aus und in Richtung Flughafen, einem der meist frequentierten und besterschlossenen Orte der Schweiz.
Zum Online-Fahrplan der bestehenden Glattalbahn, Tramlinien 10 und 12.
«Das Glattal mit der Flughafenregion erlebt seit Jahren ein dynamisches Wachstum. Eine gute Verkehrsinfrastruktur ist deshalb für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Weiterentwicklung der Region und des Grossraums Zürich von entscheidender Bedeutung. Es gilt neue Räume als attraktive Wohn- und Arbeitsorte zu erschliessen und so den Pendlerverkehr zu entlasten.»
Regierungsrätin Carmen Walker Späh, Volkswirtschaftsdirektorin
Anschluss für das Steinackergebiet
Während der Norden der Stadt aufgrund des Fluglärm-Katasters über wenig Entwicklungspotenzial verfügt, sind die Möglichkeiten im Steinacker für die Verdichtung und Entwicklung sehr hoch. Das Gebiet soll sein grosses Potenzial und seine gute Lage als attraktiver Wohn- und Arbeitsort umsetzen können. Eine entsprechende Zukunftsvision ist durch die Stadt Kloten unter Einbezug der betroffenen Grundeigentümerinnen und Grundeigentümer sowie Gewerbebetriebe erstellt worden. Die Glattalbahn ermöglicht diese Entwicklung erst und ist gleichzeitig die treibende Kraft für die Transformation.
Verlängerung nach Kloten
Die geplante Verlängerung der Glattalbahn setzt an der heutigen Endhaltestelle Flughafen Fracht an. Sie überquert auf einer Brücke die Autobahn A51 und anschliessend ebenerdig die Obstgartenstrasse. Danach folgt die Linienführung dem Altbach in Richtung Stadthaus und Industriestrasse. Sie führt weiter in die Steinackerstrasse und endet nach fünf Haltestellen an der Wendeschlaufe «Grubenstrasse».
Der Baustart ist ab dem Jahr 2026 vorgesehen. Die Bauarbeiten werden ca. vier bis fünf Jahre dauern.
«Die Verlängerung der Glattalbahn liefert die optimale Mobilitätslösung für den Raum Kloten. Gemeinsam mit dem Ausbau der Fuss- und Velowege kann die Stadtbahn das wachsende Verkehrsaufkommen zuverlässig und umweltfreundlich bewältigen. Davon profitieren die Einwohner von Kloten und die zahlreichen Arbeitnehmenden in der Region.»
Dominik Brühwiler, Direktor Zürcher Verkehrsverbund
Meilensteine des Gesamtprojekts Glattalbahn-Verlängerung Kloten
Rund zwanzig Jahre liegen zwischen den ersten Ideen zur Glattalbahn und der Inbetriebnahme der ersten Etappe am 12. Dezember 2010. Wie die Vision der Glattalbahn zur Realität wurde, lässt sich im Archiv nachvollziehen. Zahlreiche Fakten und Materialien zur Planung und zum Bau der Glattalbahn stehen dort allen Interessierten zur Verfügung.
Jahr | Meilenstein |
---|---|
1990 | Diskussion erster Ideen in den Glattalstädten und -gemeinden |
1992 | Trasseestudien |
1995 | Trasseefestsetzung im kantonalen Richtplan: Führung der Glattalbahn in Kloten: Wilden Mann – Schaffhauserstrasse – Bahnhof Kloten – Grindel. Eine Führung bis nach Bassersdorf ist noch nicht vorgesehen. |
1996 | Systementscheid zu Gunsten einer «meterspurigen, mischflächenverträglichen Stadtbahn» |
1998 | Übernahme der Gesamtprojektleitung für die Glattalbahn Etappe 1 durch die VBG |
1999 | Abschluss des Vorprojekts Glattalbahn Etappe 1. Es wurden verschiedene Varianten mit einer Führung über den Wilden Mann, den Bahnhof Kloten oder durch das Zentrum geprüft. Als Bestvariante wird für das damalige Teilprojekt 4 (GAC – Grindel) die direkte Linienführung entlang des Altbachs Obstgarten – Stadthaus – Mühle – Grindel ausgearbeitet. Einreichung des Infrastruktur-Konzessionsgesuchs. |
2000 | Der Verwaltungsratsausschuss der VBG entscheidet, das damalige Teilprojekt 4 GAC – Grindel nicht ins Infrastrukturkonzessionsgesuch für die Etappe 1 aufzunehmen. Die Arbeiten werden zurückgestellt, bis für die Fortsetzung ab Flughafen Zürich ausreichend sichere Grundlagen vorliegen. |
2001 | Erteilung der Infrastrukturkonzession durch den Bundesrat bis 2050 Abschluss des Bauprojekts |
2002 – 2015 | Diverse Berichte im Zusammenhang mit dem Hochwasserschutz am Altbach. Diese bilden die Grundlage für das Variantenstudium zur Umsetzung des Hochwasserschutzes. |
2003 | Annahme der Kreditvorlage durch die Stimmberechtigten des Kantons Zürich |
2004 | Erteilung der Plangenehmigung durch das Bundesamt für Verkehr Spatenstich zum Bau der ersten Etappe Messe/Hallenstadion – Auzelg |
2006 | Spatenstich zum Bau der zweiten Etappe Glattpark – Flughafen Fracht Dezember: Inbetriebnahme der ersten Etappe, Verlängerung VBZ-Tramlinie 11 nach Auzelg |
2007 – 2010 | Vertiefungsstudie zur Ringbahn Hardwald durch die Volkswirtschaftsdirektion des Kantons Zürich, die Städte Dübendorf und Kloten und die Gemeinden Bassersdorf, Dietlikon und Wangen-Brüttisellen. Das Ziel ist es, Trasseeführung und Nachfragepotenzial zu konkretisieren. Zur Herstellung von Planungssicherheit für parallellaufende und zukünftige Planungsvorhaben im Glattal sollen die regionalen und kommunalen Planungsinstrumente (regionaler Richtplan, kommunale Verkehrs- und Zonenpläne) angepasst und das Trassee planerisch verbindlich gesichert werden. |
2008 |
Vernehmlassung zur Vertiefungsstudie «Ringbahn Hardwald». Grundsätzliche Zustimmung zum Bericht und Definition des weiteren Vorgehens:
|
2008 – 2009 | Zusatzabklärungen Kloten (Varianten «Altbach» und «Wilden Mann/Dorfstrasse») |
2008 | Spatenstich zum Bau der dritten Etappe Auzelg – Bahnhof Stettbach Dezember: Inbetriebnahme der zweiten Etappe, Eröffnung Glattalbahn-Linie 10 Zürich HB – Flughafen Fracht |
2009 – 2010 | Zusatzabklärungen Bassersdorf im Rahmen des verkehrlichen und städtebaulichen Konzepts Dorfkern Bassersdorf |
2010 | März: Beschluss der Amtschef-Konferenz Verkehr zur Änderung des Richtplaneintrags (Altbach – Steinackerstrasse – Zentrum Bassersdorf) gemäss Antrag der Arbeitsgruppe «Ringbahn Hardwald» November: Stellungnahme AWEL: Beim Objekt «Erweiterung Glattalbahn» muss im Richtplantext «Abzustimmen mit Hochwasserschutz in Kloten und Bassersdorf» hinzugefügt werden. Dezember: Inbetriebnahme der dritten Etappe, Eröffnung Glattalbahn-Linie 12 Bahnhof Stettbach – Flughafen Fracht |
2011 – 2013 | Für den Abschnitt Industriegebiet Kloten-Bassersdorf wird eine Vorstudie ausgearbeitet. Mit der Vorstudie wird auch ein städtebauliches Leitbild erarbeitet, welches die Bedeutung der Bahn für die Siedlungsentwicklung aufzeigt. |
2013 | Gesamtverkehrskonzept der Stadt Kloten (Überarbeitung im Jahr 2023). |
18. 3. 2014 | Beschluss des Kantonsrats zum überarbeiteten Richtplan. Die neue Linienführung entlang des Altbachs, Obstgartenstrasse – Zentrum – Kloten Industrie – Zentrum Bassersdorf – Bahnhof Bassersdorf, wird festgesetzt. |
15. 6. 2016 | Beschluss des Regierungsrats zum kantonalen Velonetzplan. Dieser sieht eine Velohauptverbindung zwischen dem Flughafen und Bassersdorf entlang des Altbachs vor. |
2017 – 2018 | In einem weitgefassten Variantenstudium werden Lösungsvorschläge für die Umsetzung des Hochwasserschutzes am Altbach in Kloten und Bassersdorf und dem Bedenseebach in Kloten ausgearbeitet. Als Bestvariante für den Altbach in Kloten wird eine Verlegung des Bedenseebachs und die Erstellung eines Bypasses in Kloten festgelegt. Mit dem Bypass sollen Hochwasserspitzen im Altbach abgeleitet werden. Der Hochwasserschutz in Bassersdorf soll in einem separaten Projekt gelöst werden. |
31. 10. 2018 | Der Regierungsrat bewilligt gebundene Ausgaben im Umfang von 5.7 Mio. CHF für die Erstellung des Vorprojekts und die Arbeiten zur Erlangung der Infrastrukturkonzession für die Verlängerung der Glattalbahn ab Flughafen bis Kloten, Industrie (Steinacker) sowie die damit verbundenen Planungen der Hochwasserschutzmassnahmen (Variante «Bypass») und der Velohauptverbindung. Die VBG erhält basierend darauf den Auftrag zur Umsetzung und startet mit der Projektierung. Das Gesamtprojekt wird unter dem Titel «Glattalbahn-Verlängerung Kloten» geführt. |
2020 | Genehmigung des Vorprojekts durch die Vertreter des Kantons Zürich. Die VBG erstellt basierend darauf das Gesuch für die Infrastrukturkonzession und reicht dieses beim Bundesamt für Verkehr ein. |
6. 4. 2022 | Entscheid des Bundesrats für die Erweiterung der Infrastrukturkonzession Nr. 5144 um die Strecke Zürich Flughafen, Fracht – Steinacker (Grubenstrasse) mit den wichtigen Knotenpunkten Zürich Flughafen, Fracht – Obstgartenstrasse – Stadthaus – Mühle – Steinacker – Oberfeld – Grubenstrasse. |
16. 12. 2020 | Der Regierungsrat bewilligt gebundene Ausgaben im Umfang von 26.67 Mio. CHF für die Erstellung des Bauprojekts, die Durchführung des Plangenehmigungsverfahrens und vorbereitende Bauausschreibungen. |
1. 1. 2023 | Das Bundesgesetz über die Velowege tritt in Kraft. Es verpflichtet die Kantone und Gemeinden im ersten Schritt, ein gutes, zusammenhängendes Velowegnetz innerhalb von fünf Jahren zu planen. Der zweite Schritt ist die Umsetzung des Velonetzes bis Ende 2042. |
Herbst 2023 | Genehmigung des Bauprojekts durch die Vertreter des Kantons Zürich. Die VBG reicht im Anschluss daran das Plangenehmigungsgesuch beim Bundesamt für Verkehr ein. |