20 Jahre von der ersten Projektidee zur feierlichen Eröffnung

Mit dem Glattfest vom 11. Dezember 2010 wurde die dritte Etappe und damit auch das Gesamtbauwerk Glattalbahn offiziell eingeweiht. Knapp acht Jahre nachdem die Zürcher Stimmberechtigten die Kreditvorlage gutgeheissen hatten und 20 Jahre nach den ersten Projektideen konnte die neue Anlage der Bevölkerung mit einem grossen Fest übergeben werden. Die Inbetriebnahme erfolgte zum Fahrplanwechsel am 12. Dezember 2010.

Das Projekt Glattalbahn orientierte sich stets an den Zielen einer nachhaltigen Entwicklung. In diesem Sinne wurden auch bei den Eröffnungsaktivitäten und -festivitäten nachhaltige Auftritte angestrebt.

Fachtagung und zwei Ausstellungen

Bereits im Vorfeld der offiziellen Eröffnung fanden verschiedene Veranstaltungen statt. Unter dem Titel «Der Zauber der Glattalbahn» widmete sich am 11. November 2010 eine Fachtagung im EAWAG-Forum Chriesbach, Dübendorf, der Frage, wie in einem dicht überbauten Gebiet eine neue Stadtbahn mit vollständigem Eigentrassee in so kurzer Zeit und unter Einhaltung der Kostenvorgabe verwirklicht werden konnte. Diese Fragestellung wurde vor rund 100 Teilnehmenden durch verschiedene Referenten aus den Bereichen Politik, Hochschule sowie der Projektorganisation erörtert.

Eine Ausstellung in einem Holzpavillon der VBG bei der Glattalbahn-Haltestelle Fernsehstudio dokumentierte den Abschluss der dritten Bauetappe der Glattalbahn. Die Ausstellung liess sich anhand der Themeninseln Lebensraum, Berufsbilder und Gesamtmobilität erforschen. Verschiedene audiovisuelle Projektionen vermittelten dabei einen Einblick in die Planungs- und Baugeschichte. Eine Diashow gab Antworten auf die wichtigsten Fragen zur Bedeutung der Stadtentwicklung, zur Vernetzung sowie zu verschiedenen Berufsbildern. Spannende Filme zeigten die Entstehung der Glattalbahn, beispielsweise den Bau des Margarethentunnels oder den Umbau der ÖV-Plattform Stettbach im Zeitraffer. Weiter informierte die Ausstellung über Angebot, Takt und Leistungsfähigkeit der neuen Glattalbahn. Die Ausstellung dauerte von November 2010 bis Januar 2011 und wurde von 4000 Gästen besucht.

Eine zweite Ausstellung im Zwicky-Areal in Wallisellen griff zwischen November 2010 und Herbst 2011 das Thema «Nachhaltiger Städtebau» auf. Die Ausstellung informierte über schweizweit herausragende städtebauliche Entwicklungen, insbesondere auch über solche im Grossraum Zürich, bei denen die Glattalbahn eine wesentliche Rolle gespielt hat.

11. Dezember 2010 – Eröffnung der Glattalbahn-Linie 12

Am 11. Dezember 2010 feierten die Veranstaltungspartner VBG und Zürcher Verkehrsverbund ZVV mit einem grossen Fest die Eröffnung der Glattalbahn-Linie 12. Das Fest unterteilte sich in einen offiziellen Gästeanlass und in ein Fest für die Bevölkerung.

Zum Auftakt des offiziellen Teils der Eröffnung hatten sich rund 450 Gäste an den Endpunkten der Glattalbahn-Linie 12 besammelt. Am Flughafen Zürich wurden sie dabei von Thomas Kern, CEO der Flughafen Zürich AG, begrüsst. Am Bahnhof Stettbach hatte Lothar Ziörjen, Stadtpräsident Dübendorf, den Empfang übernommen. Mit einer Fahrt auf der neuen Glattalbahn-Linie 12 erreichten die Gäste die Haltestelle Neugut. Mit ihren Grussadressen leiteten Bernhard Krismer, Gemeindepräsident Wallisellen, und Lothar Ziörjen den offiziellen Eröffnungsakt der Glattalbahn ein. Dr. Andreas Flury, Direktor VBG und Gesamtprojektleiter Glattalbahn, übergab dabei den anwesenden Vertretern der Glattalbahn-Standortstädte und -gemeinden sechs kreisförmig gepflanzte Säuleneichen sowie sechs Stelen mit den Namen der Städte und Gemeinden zur nachhaltigen Hege und Pflege.

Zum Abschluss der Veranstaltung dislozierten die Gäste der Eröffnungsfeier ins nahe gelegene Forum Chriesbach der EAWAG. Otto Halter, Präsident des Verwaltungsrates der VBG, bedankte sich hier beim Kanton Zürich dafür, dass dieser die Gesamtprojektleitung für die Glattalbahn vertrauensvoll der VBG übergeben habe. Mit dem marktverantwortlichen ÖV-Unternehmen der Region sei die Projektverantwortung so angesiedelt worden, dass auch den Standortstädten und -gemeinden grosse Handlungs- und Gestaltungsspielräume offengeblieben seien. So sei es möglich geworden, die Glattalbahn von «unten nach oben» zu entwickeln und aus Betroffenen Beteiligte zu machen – ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die breite Akzeptanz und die dadurch ermöglichte zielstrebige Realisierung der Glattalbahn.

Im abschliessenden Festreferat stellte Regierungsrat Ernst Stocker fest, dass sich mit der Eröffnung der Glattalbahn praktisch alle Wünsche eines Volkswirtschaftsdirektors auf einen Schlag erfüllten. Denn die Glattalbahn fördere den Standort Glattal und damit auch die wirtschaftliche Attraktivität des ganzen Kantons Zürich. Zudem würden die Glattalbahn und die Unternehmen, die sich dank der Bahn im Glattal ansiedeln, neue Arbeitsplätze schaffen. Und nicht zuletzt sei die Glattalbahn ein öffentliches Verkehrsmittel, das den Individualverkehr entlaste und optimal ergänze.

Vielfältige Attraktionen für die Bevölkerung am Glattfest

70’000 gut gelaunte Besucherinnen und Besucher feierten am Samstag, 11. Dezember 2010, am Glattfest die Eröffnung der Glattalbahn-Linie 12. Überaus rege nutzten sie die neue Linie zwischen Bahnhof Stettbach und Zürich Flughafen und erfreuten sich an den verschiedenen musikalischen Darbietungen, zahlreichen Attraktionen und interessanten Ausstellungen.

Der Andrang zu den Gratisfahrten auf der Linie 12 zwischen Bahnhof Stettbach und Zürich Flughafen war zeitweise so gross, dass trotz des 5-Minuten-Takts nicht mehr alle Besucherinnen und Besucher Platz in den weissen Cobra-Fahrzeugen der VBG fanden.

An neun verschiedenen Festplätzen entlang der Strecke hatten die Festgäste Gelegenheit, sich an Ausstellungen und am praktischen Beispiel der neu gebauten Glattalbahn rund um die Themen Gesamtmobilität, Lebensraum und Berufsbilder zu informieren. Zudem warteten auf die Besucherinnen und Besucher des Glattfests zahlreiche Musik- und Tanzdarbietungen, und sie wurden durch viele lokale Vereine aufs Beste bewirtet.