Vision & Planung Glattal wohin?
Zersiedlung und zunehmende Mobilitätsbedürfnisse
Das Agglomerationsgebiet des Mittleren Glattals erlebt seit Jahren ein dynamisches Wachstum. Die ursprünglich voneinander getrennten Dorf- und Stadtquartiere wuchsen dabei mehr und mehr zu einer funktional zusammenhängenden Netzstadt zusammen.
Diese Entwicklung hatte auch ihre Kehrseiten. An der Peripherie der «alten» Glattaldörfer entstanden dichtgenutzte Wohn-, Arbeitsplatz- und Dienstleistungszentren ohne klare Strukturen und gegenseitige Bezüge. Die Mobilitätsbedürfnisse nahmen stetig zu. Die Verkehrsinfrastrukturen, insbesondere das Strassennetz, erreichten ihre Kapazitätsgrenzen. Zunehmende Staus mit Behinderungen des Individualverkehrs wie auch des strassengebundenen öffentlichen Verkehrs waren die Folge.
Initiative der Städte und Gemeinden im Glattal
1990 erkannten die Präsidenten der vier Glattalgemeinden Kloten, Opfikon, Wallisellen und Dübendorf den Handlungsbedarf. Sie gründeten die IG ZUG (Interessengemeinschaft Zukunft Glattal), heute «glow. das Glattal», und gaben eine Studie mit dem programmatischen Titel «Glattal wohin?» in Auftrag. Die Berichte «GLATTAL WOHIN? – Probleme und Lösungsvorschläge» und «GLATTAL WOHIN? – ENTWICKLUNGSPLANUNG GLATTAL» beleuchteten die Randbedingungen, Ziele und Möglichkeiten der weiteren Siedlungsentwicklung im Mittleren Glattal. Ein zentraler Massnahmenbereich bezog sich dabei auf den Aufbau eines leistungsfähigen öffentlichen Nahverkehrsangebots.
Skizzenhaft wurde dabei unter anderem die Idee einer neuen Verbindung vom Flughafen Zürich zum Bahnhof Stettbach aufgezeigt. Als Tangentiallinie sollte diese alle radial auf Zürich ausgerichteten S-Bahn-Linien im Mittleren Glattal miteinander und mit dem Intercity-Halt am Flughafen verbinden. Das neue Angebot sollte die Funktion eines Verteilers über mittlere Distanzen mit einem durchschnittlichen Haltestellenabstand von 500 bis 600 Metern wahrnehmen und strassenunabhängig sein. Der Bericht empfahl, ein entsprechendes Trassee festzulegen und dieses so zu wählen, dass es auch für «unkonventionelle Verkehrsmittel» wie zum Beispiel eine Hochbahn offenbleibt.